Wickel und Packungen

Es gibt viele sogenannte alternative Heilverfahren. Manche davon sind ein wenig in Vergessenheit geraten obwohl sie hochwirksam sind. Ich gehöre noch einer Generation an, die als Kind oftmals mit Wickeln und Packungen behandelt wurde. Meine Grossmutter kannte sich da noch ganz gut aus und konnten mir auf diese Weise ganz gut weiterhelfen. Ich habe Ihnen die heute gebräuchlichsten Wickel und Packungen zusammengestellt.
Wickel eignen sich gut zur Anwendung in der Praxis oder auch zu Hause und das Einsatzgebiet reicht von leichten Befindlichkeitsstörungen bis zur Behandlung von schweren chronischen Erkrankungen.
Typische Anwendungen sind etwa der Waden- oder Brustwickel. Wenn die Wickel mehr als zwei Drittel der Körperoberfläche bedecken, spricht man von Packungen.
Kalte Wickel entziehen Wärme, das vegetative Nervensystem bekommt einen Stressreiz, was zu Gefäßverengung, leichtem Blutdruckanstieg, Stoffwechselanregung und zu einer Beschleunigung der Atmung führt. Die Gegenreaktionen des Körpers und der abklingende Wärmeentzug lassen nach einigen Minuten eine entspannende und schmerzlindernde Wirkung einsetzen.
Heiße Wickel führen passiv Wärme zu, wirken entkrampfend und durchblutungsfördernd. Durch die eintretende Gefäßerweiterung kommt es zu einer Senkung des Blutdruckes und dadurch zu einer Entlastung des Herz-Kreislauf-Systems.
Wickel eignen sich gut zur Anwendung in der Praxis oder auch zu Hause und das Einsatzgebiet reicht von leichten Befindlichkeitsstörungen bis zur Behandlung von schweren chronischen Erkrankungen.
Typische Anwendungen sind etwa der Waden- oder Brustwickel. Wenn die Wickel mehr als zwei Drittel der Körperoberfläche bedecken, spricht man von Packungen.
Kalte Wickel entziehen Wärme, das vegetative Nervensystem bekommt einen Stressreiz, was zu Gefäßverengung, leichtem Blutdruckanstieg, Stoffwechselanregung und zu einer Beschleunigung der Atmung führt. Die Gegenreaktionen des Körpers und der abklingende Wärmeentzug lassen nach einigen Minuten eine entspannende und schmerzlindernde Wirkung einsetzen.
Heiße Wickel führen passiv Wärme zu, wirken entkrampfend und durchblutungsfördernd. Durch die eintretende Gefäßerweiterung kommt es zu einer Senkung des Blutdruckes und dadurch zu einer Entlastung des Herz-Kreislauf-Systems.

Heisse Rolle
Die heiße Rolle ist eine physikalische Anwendung aus der Wärmetherapie. Sie bietet die Möglichkeit der lokalen Wärmeapplikation mit gleichzeitigem Massageeffekt. Der Therapeut behandelt mit einer Rolle, die er vorher aus zwei bis drei kleinen Handtüchern trichterförmig aufgerollt und dann mit sehr heißem bzw. kochendem Wasser durchtränkt hat. Mit kurzen, aber kräftigen Druckbewegungen wird nun die heiße Rolle an die gewünschte/n Stelle/n des Körpers aufgetragen. Da die Rolle aus mehreren Schichten besteht, werden diese immer wieder abgerollt und die gespeicherte, feuchte Hitze kann aufgetragen werden. An den behandelten Körperstellen kommt es zu einer deutlichen Mehrdurchblutung. Durch die gut steuerbare Intensität der Anwendung hat der Patient / die Patientin nur eine geringe Kreislaufbelastung mit hoher Wirksamkeit.
Anleitung für den Hausgebrauch:
Material
1 Baumwolltuch, 3 Frottiertücher, 1 Liter heisses Wasser.
Zubereitung
Zuerst die Tücher der Länge nach 1x zusammenlegen. Dann das Baumwolltuch rollen. Es dient als Wärmekern. Nun ein Frottiertuch, eines nach dem anderen ganz straff darüberrollen, so dass ein Trichter entsteht. Jetzt das heisse Wasser in den Trichter giessen. Wenn die Rolle gut gewickelt ist, tropft kein Wasser aus dem Trichter.
Illustrationen Rolf Stickel
Anwendung
Die zu behandelnde Stelle vorsichtig mit der Rolle massieren. Ist das Tuch nicht mehr warm, rollen wir es langsam zu einer kleinen Gegenrolle. So können wir ganz individuell Wärme anbringen. Die behandelte Stelle darf eine intensive Rötung aufweisen. Als Abschluss Rheuma- oder Bronchialsalbe von Hand einmassieren und gut warmhalten.
Wirkung
Muskelentspannend, krampflösend, durchblutungsfördernd, erwärmend.
Wärmeentziehende Wickel
Wickel können wie Waschungen zum Beispiel als wärmeentziehende Maßnahmen angewandt werden, wie beispielsweise bei Fieber. Je nach der Fieberhöhe, nach der Temperatur des verwendeten Wassers und dem Feuchtigkeitsgehalts des Wickeltuches variiert die Dauer, bis ein Temperaturausgleich zwischen Haut und Wickel erfolgt ist. In der Regel dauert dies 15 bis 20 Minuten. Dann soll der Wickel abgenommen und gegebenenfalls erneuert werden.
Kalte Wadenwickel
Der Wadenwickel eignet sich bei genereller Erhitzung, Fieber, örtlichen Entzündungen, Blutergüssen, Prellungen und Überanstrengungen nach langem Stehen oder Gehen und hilft bei hohem Blutdruck, Einschlafstörungen und nervöser Übererregbarkeit. Zwei Leinentücher in kaltes Wasser tauchen, leicht auswringen und faltenlos straff um den Unterschenkel wickeln. Darüber ein Baumwolltuch und abschließend ein Wolltuch legen. Gut zudecken und ruhen. Zur Fiebersenkung: Nach 15 bis 20 Minuten abnehmen, zur Schmerzlinderung: den Wickel spätestens dann abnehmen, wenn er nicht mehr als kalt empfunden wird (nach zirka fünf Minuten).
Kalte Lendenwickel
Können bei chronischer Verstopfung, Magenschleimhautentzündung, Entzündungen der Galle und der Bauchspeicheldrüse, Bluthochdruck oder Einschlafstörungen angewendet werden. Kalte Lendenwickel wirken entspannend, verdauungsfördernd, schmerzlindernd und blutdrucksenkend. Der kalte Wickel (auf der Haut nasskaltes Leintuch, dann Baumwolltuch und Wolltuch darüber) wird zwischen Rippenbogen und Mitte der Oberschenkel platziert. Dauer 45 bis 75 Minuten. Nach zehn Minuten soll der Lendenwickel nicht mehr als kalt empfunden werden. Helfen dafür auch Wärmflaschen oder warme Getränke nicht, muss er abgenommen werden.
Kalte Halswickel
Bei akuter Halsentzündung bewährt sich vor allem der Zusatz von Topfen/Quark. Das Leinentuch soll in kaltes Wasser getaucht, leicht ausgewrungen und messerrückendick mit Quark bestrichen werden. Darüber kommen Baumwoll und Wolltuch. Auch wenn kein Fieber besteht, ist Bettruhe nötig.
Wärmestauende Wickel
Wärmestauende Wickel werden vorwiegend als Teilwickel angewendet und spätestens dann wieder abgenommen, wenn sich erste Zeichen der Schweißbildung, zumeist auf der Stirn des Patienten zeigen. Typische Anwendungsgebiete für diese Wickelart sind Funktionsstörungen des Magen-Darm-Traktes oder die Erhöhung des Muskeltonus, sowie Schlaflosigkeit und chronische Bronchitis.
Heisse Brustwickel
Für Husten, chronische Bronchitis und beginnende akute Bronchitis geeignet (Bei höherem Fieber ist der heiße Brustwickel nicht empfehlenswert). Von der Achselhöhle bis eine Handbreit unter den Rippenbogen wird der Patient in ein heißes Leintuch (dann Baumwolltuch und Wolltuch darüber) eingewickelt. Die Liegedauer richtet sich danach, wie lange der Wickel als angenehm empfunden wird. In der Regel sind das rund 30 Minuten. Dem heißen Brustwickel kann eine Einreibung mit ätherischen Ölen (Thymian, Eukalyptus) vorangehen, die die Atmung verstärken, die Bronchien entspannen und die Durchblutung fördern.
Schweisstreibende Wickel
Schweisstreibende Wickel können bis maximal zwei Stunden angelegt bleiben. Diese Anwendung wird vorzugsweise bei Erkältungskrankheiten eingesetzt, um durch kräftige Stoffwechselanregung die Abwehrkräfte des Körpers zu steigern.
Bei einem schweißtreibenden Wickel kann der gesamte Rumpf in heiße Tücher gehüllt werden. Danach soll der Patient mit einer abschließenden Abwaschung "herausgewaschen" werden. Eine Stunde nach dem Wickel soll der Kranke nur lose zugedeckt liegen, um kein stärkeres Nachschwitzen auftreten und die durch die Anwendung ausgelösten Körperreaktionen allmählich abklingen zu lassen.
Zusätze für kalte Wickel
Essigwasser: wirkt reaktionsverstärkend und wird bei Fieber und zur Stabilisierung des Säuremantels der Haut zugesetzt.
Quark/Topfen: kühlend, entzündungshemmend, hautpflegend; bei Halsentzündungen, Schwellungen nach Verletzungen oder Entzündung.
Lehmwasser: entzündungshemmend; bei Venenentzündungen, Lymphknotenentzündungen, Ekzemen, Schuppenflechte, Juckreiz.
Zusätze für warme Wickel
Heublumen: wirken durchblutungsfördernd und werden bei Schmerzen bei nicht aktiver Arthrose oder nicht akut entzündlicher, rheumatoider Arthritis eingesetzt, Ebenso bei Bronchitis oder Blasenentzündung.
Haferstroh: entzündungshemmend; bei Hautentzündung oder Blasenentzündung.
Kamille: entzündungshemmend, die glatte Muskulatur entkrampfend; bei Entzündungen.
Eichenrinde: entzündungshemmend, adstringierend; bei oberflächlichen Entzündungen und Hämorrhoiden.
Zinnkraut: wundheilend; bei entzündlichen und juckenden Hautleiden, Hämorrhoiden und zur Wundbehandlung.
Thymian: atmungsvertiefend, bronchialerweiternd, schleimlösend; bei Bronchitis und Erkältung.
Kochsalz: hautreizend, über nervale Verbindungen auch die inneren Organe anregend; bei Bronchitis oder Lungenentzündung (Pneumonie).
Die heiße Rolle ist eine physikalische Anwendung aus der Wärmetherapie. Sie bietet die Möglichkeit der lokalen Wärmeapplikation mit gleichzeitigem Massageeffekt. Der Therapeut behandelt mit einer Rolle, die er vorher aus zwei bis drei kleinen Handtüchern trichterförmig aufgerollt und dann mit sehr heißem bzw. kochendem Wasser durchtränkt hat. Mit kurzen, aber kräftigen Druckbewegungen wird nun die heiße Rolle an die gewünschte/n Stelle/n des Körpers aufgetragen. Da die Rolle aus mehreren Schichten besteht, werden diese immer wieder abgerollt und die gespeicherte, feuchte Hitze kann aufgetragen werden. An den behandelten Körperstellen kommt es zu einer deutlichen Mehrdurchblutung. Durch die gut steuerbare Intensität der Anwendung hat der Patient / die Patientin nur eine geringe Kreislaufbelastung mit hoher Wirksamkeit.
Anleitung für den Hausgebrauch:
Material
1 Baumwolltuch, 3 Frottiertücher, 1 Liter heisses Wasser.
Zubereitung
Zuerst die Tücher der Länge nach 1x zusammenlegen. Dann das Baumwolltuch rollen. Es dient als Wärmekern. Nun ein Frottiertuch, eines nach dem anderen ganz straff darüberrollen, so dass ein Trichter entsteht. Jetzt das heisse Wasser in den Trichter giessen. Wenn die Rolle gut gewickelt ist, tropft kein Wasser aus dem Trichter.
Illustrationen Rolf Stickel
Anwendung
Die zu behandelnde Stelle vorsichtig mit der Rolle massieren. Ist das Tuch nicht mehr warm, rollen wir es langsam zu einer kleinen Gegenrolle. So können wir ganz individuell Wärme anbringen. Die behandelte Stelle darf eine intensive Rötung aufweisen. Als Abschluss Rheuma- oder Bronchialsalbe von Hand einmassieren und gut warmhalten.
Wirkung
Muskelentspannend, krampflösend, durchblutungsfördernd, erwärmend.
Wärmeentziehende Wickel
Wickel können wie Waschungen zum Beispiel als wärmeentziehende Maßnahmen angewandt werden, wie beispielsweise bei Fieber. Je nach der Fieberhöhe, nach der Temperatur des verwendeten Wassers und dem Feuchtigkeitsgehalts des Wickeltuches variiert die Dauer, bis ein Temperaturausgleich zwischen Haut und Wickel erfolgt ist. In der Regel dauert dies 15 bis 20 Minuten. Dann soll der Wickel abgenommen und gegebenenfalls erneuert werden.
Kalte Wadenwickel
Der Wadenwickel eignet sich bei genereller Erhitzung, Fieber, örtlichen Entzündungen, Blutergüssen, Prellungen und Überanstrengungen nach langem Stehen oder Gehen und hilft bei hohem Blutdruck, Einschlafstörungen und nervöser Übererregbarkeit. Zwei Leinentücher in kaltes Wasser tauchen, leicht auswringen und faltenlos straff um den Unterschenkel wickeln. Darüber ein Baumwolltuch und abschließend ein Wolltuch legen. Gut zudecken und ruhen. Zur Fiebersenkung: Nach 15 bis 20 Minuten abnehmen, zur Schmerzlinderung: den Wickel spätestens dann abnehmen, wenn er nicht mehr als kalt empfunden wird (nach zirka fünf Minuten).
Kalte Lendenwickel
Können bei chronischer Verstopfung, Magenschleimhautentzündung, Entzündungen der Galle und der Bauchspeicheldrüse, Bluthochdruck oder Einschlafstörungen angewendet werden. Kalte Lendenwickel wirken entspannend, verdauungsfördernd, schmerzlindernd und blutdrucksenkend. Der kalte Wickel (auf der Haut nasskaltes Leintuch, dann Baumwolltuch und Wolltuch darüber) wird zwischen Rippenbogen und Mitte der Oberschenkel platziert. Dauer 45 bis 75 Minuten. Nach zehn Minuten soll der Lendenwickel nicht mehr als kalt empfunden werden. Helfen dafür auch Wärmflaschen oder warme Getränke nicht, muss er abgenommen werden.
Kalte Halswickel
Bei akuter Halsentzündung bewährt sich vor allem der Zusatz von Topfen/Quark. Das Leinentuch soll in kaltes Wasser getaucht, leicht ausgewrungen und messerrückendick mit Quark bestrichen werden. Darüber kommen Baumwoll und Wolltuch. Auch wenn kein Fieber besteht, ist Bettruhe nötig.
Wärmestauende Wickel
Wärmestauende Wickel werden vorwiegend als Teilwickel angewendet und spätestens dann wieder abgenommen, wenn sich erste Zeichen der Schweißbildung, zumeist auf der Stirn des Patienten zeigen. Typische Anwendungsgebiete für diese Wickelart sind Funktionsstörungen des Magen-Darm-Traktes oder die Erhöhung des Muskeltonus, sowie Schlaflosigkeit und chronische Bronchitis.
Heisse Brustwickel
Für Husten, chronische Bronchitis und beginnende akute Bronchitis geeignet (Bei höherem Fieber ist der heiße Brustwickel nicht empfehlenswert). Von der Achselhöhle bis eine Handbreit unter den Rippenbogen wird der Patient in ein heißes Leintuch (dann Baumwolltuch und Wolltuch darüber) eingewickelt. Die Liegedauer richtet sich danach, wie lange der Wickel als angenehm empfunden wird. In der Regel sind das rund 30 Minuten. Dem heißen Brustwickel kann eine Einreibung mit ätherischen Ölen (Thymian, Eukalyptus) vorangehen, die die Atmung verstärken, die Bronchien entspannen und die Durchblutung fördern.
Schweisstreibende Wickel
Schweisstreibende Wickel können bis maximal zwei Stunden angelegt bleiben. Diese Anwendung wird vorzugsweise bei Erkältungskrankheiten eingesetzt, um durch kräftige Stoffwechselanregung die Abwehrkräfte des Körpers zu steigern.
Bei einem schweißtreibenden Wickel kann der gesamte Rumpf in heiße Tücher gehüllt werden. Danach soll der Patient mit einer abschließenden Abwaschung "herausgewaschen" werden. Eine Stunde nach dem Wickel soll der Kranke nur lose zugedeckt liegen, um kein stärkeres Nachschwitzen auftreten und die durch die Anwendung ausgelösten Körperreaktionen allmählich abklingen zu lassen.
Zusätze für kalte Wickel
Essigwasser: wirkt reaktionsverstärkend und wird bei Fieber und zur Stabilisierung des Säuremantels der Haut zugesetzt.
Quark/Topfen: kühlend, entzündungshemmend, hautpflegend; bei Halsentzündungen, Schwellungen nach Verletzungen oder Entzündung.
Lehmwasser: entzündungshemmend; bei Venenentzündungen, Lymphknotenentzündungen, Ekzemen, Schuppenflechte, Juckreiz.
Zusätze für warme Wickel
Heublumen: wirken durchblutungsfördernd und werden bei Schmerzen bei nicht aktiver Arthrose oder nicht akut entzündlicher, rheumatoider Arthritis eingesetzt, Ebenso bei Bronchitis oder Blasenentzündung.
Haferstroh: entzündungshemmend; bei Hautentzündung oder Blasenentzündung.
Kamille: entzündungshemmend, die glatte Muskulatur entkrampfend; bei Entzündungen.
Eichenrinde: entzündungshemmend, adstringierend; bei oberflächlichen Entzündungen und Hämorrhoiden.
Zinnkraut: wundheilend; bei entzündlichen und juckenden Hautleiden, Hämorrhoiden und zur Wundbehandlung.
Thymian: atmungsvertiefend, bronchialerweiternd, schleimlösend; bei Bronchitis und Erkältung.
Kochsalz: hautreizend, über nervale Verbindungen auch die inneren Organe anregend; bei Bronchitis oder Lungenentzündung (Pneumonie).